Studie „Climate impact of plastics“ über die Klimaauswirkungen von Kunststoffen

In einer Studie mit dem Titel „Climate impact of plastics“ hat das Unternehmen McKinsey sehr spannende Erkenntnisse über die Auswirkungen von Kunststoffen hinsichtlich des Klimas gewonnen. Das Ergebnis der 30-seitigen Arbeit in Kürze vorweg:  in 13 von 14 Fällen führen die untersuchten Kunststoffe zu einem geringeren Gesamtbeitrag zu den Treibhausgasemissionen im Vergleich zu den Alternativen. Hierbei wurden direkte und indirekte Auswirkungen betrachtet.

Verpackungen stehen hinsichtlich der Nachhaltigkeit in Bezug auf den Kohlenstoff-Fußabdruck, die Kreislauffähigkeit (Wiederverwertbarkeit von recycelten Stoffen) und die Umweltverschmutzung oft in der Kritik. In der Studie hat sich die Expertengruppe auf den Kohlenstoff-Fußabdruck verschiedener Kunststoffarten konzentriert. Kunststoffe sind immer wieder Gegenstand von Debatten, angefangen bei der Meeresverschmutzung bis hin zur Recyclingfähigkeit.

Dabei werden jedoch die positiven Aspekte bei der Nutzung von Kunststoff durch ihren Anteil an der Verbesserung der Nutzungseffizienz, beispielsweise bei der Verringerung des Verderbs von Lebensmitteln und der damit einhergehenden Reduzierung von Treibhausgasemissionen, häufig übersehen.

In der Stude wurden unterschiedliche Produktsektoren unter die Lupe genommen, und dabei der gesamte Treibhausgasbeitrag von Kunststoffen im Vergleich zu seinen Alternativen untersucht, einschließlich der Produktlebenszyklen und der Auswirkungen der Verwendung.

Es wurden dabei die fünf Sektoren mit dem höchsten Kunststoffverbrauch ausgewählt, d.h. Verpackung, Bauwesen, Konsumgüter, Automobil und Textilien. Diese Bereichen machen ca.90 Prozent des weltweiten Kunststoffvolumens aus. Zusätzlich wurden häufige, repräsentative Anwendungen ausgewählt, für die es heute praktikable Alternativen zu Kunststoffen gibt.

In 13 von 14 Fällen führen Kunststoffe zu einem geringeren Gesamtbeitrag zu den Treibhausgasemissionen als die Alternativen

Das Ergebnis der Studie war, dass bei den Anwendungen, für die in großem Maßstab Nicht-Kunststoff-Alternativen verwendet werden, die untersuchten Kunststoffe in 13 von 14 Fällen zu einem geringeren Gesamtbeitrag zu den Treibhausgasemissionen im Vergleich zu den Alternativen führen.

Laut der Studie lagen die Treibhausgaseinsparungen hier zwischen 10 und 90 Prozent, wobei sowohl der Produktlebenszyklus als auch die Auswirkungen der Verwendung berücksichtigt wurden. Darüber hinaus gibt es derzeit bei vielen Anwendungen, insbesondere auch bei den Lebensmittelverpackungen, derzeit nur wenige Alternativen zu Kunststoffen.

Tatsächlich kam die Studie zu dem Schluß, dass die kurzfristige Einführung von Kunststoffen die Bemühungen zur Dekarbonisierung unterstützen kann. Gerade auch hinsichtlich des Verderbs von Lebensmitteln und hinsichtlich der Energieeffizienz, weist die Nutzung von Kunststoffen einen geringeren THG-Fußabdruck auf.

Dies schließt indirekte Auswirkungen auf die Wertschöpfungskette ein, wie z. B. Kraftstoffeinsparungen bei leichteren Autos, geringerer Energieverbrauch bei mit Polyurethan isolierten Häusern und geringerer Verderb von Lebensmitteln bei Verwendung von Kunststoffverpackungen anstelle von Fleischerpapier.

Bei den direkten Auswirkungen haben Kunststoffe in 9 von 14 Anwendungen die geringsten Auswirkungen auf Treibhausgas

Aber auch, wenn man die indirekten Auswirkungen außer Acht lässt, und nur die direkten Lebenszyklusemissionen (Produktion, Transport im Einzelhandel und Entsorgung am Ende des Lebenszyklus) betrachtet, haben Kunststoffe in 9 von 14 Anwendungen die geringsten Treibhausgasauswirkungen.

Je nach Anwendung ist dies häufig allein schon auf zwei Faktoren zurückzuführen. Auf der einen Seite ist Kunststoff weniger energieintensiv in der Herstellung als beispielsweise die Alternativen Glas oder Aluminium. Zweitens ist Kunststoff häufig gewichtseffizienter, das heißt leichter als alternative Materialien.

Sie möchten mehr erfahrenn nachfolgend der Link zur Studie: Climate impact of plastics (McKinsey)

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